· 

Ausgewichen: Moselland wir kommen!

Ausgewichen, wieso? Weil der Urlaub eigentlich mehrfach anders geplant war. Und dann immer an irgendwas nochmal gescheitert ist. Zuletzt an der Deltavarianre in Portugal. Aber sei es wie es ist: jetzt sind wir hier. In Konz. Ca. 10km südlich der Mosel von Trier. Wir haben die Räder dabei und es gibt Wein. Und wenn uns das Wetter lässt, dann machen wir was mit “Römern, Rad und Riesling!”
Bei 14 Grad und Regen das Auto gepackt und noch schnell in der Neustadt negativ getestet ging es mit ca. 7 Stunden Fahrzeit auf ins Moselland nach Konz. Untergekommen sind wir in einem Hotel welches auch Fahrradfahrer willkommen heißt und einen abschließbaren Schuppen hat. Beste Voraussetzungen also.
Nach Ankunft fix das Zimmer getauscht (Schrank zu klein 🙄) und dann ging es auch schon entlang des Moselradweges von Konz nach Trier zum Abendessen. In Beckers Weinhaus gab es leckere Speisen und guten Wein. Auf dem Rückweg war es mit den Mücken etwas beschwerlich, aber dafür gab es einen schönen Sonnenuntergang über der Mosel.
Am Samstag hat uns schönster Sonnenschein direkt motiviert, vor dem geplanten Besuch des Weingutes Piedmont in Filzen (stammt vom Wort Felsen) noch mit dem Rad auf einen nahegelegenen Weinberg zufahren und den Blick über das Saartal streifen zu lassen. Unsere Lagerbasis in Konz ist direkt an der Mündung von der Saar in die Mosel. Das heißt, biegen wir rechts ab sind wir auf dem Moselradweg, biegen wir links ab kommen wir auf den Saarradweg.
Nach dem kleinen Anstieg haben wir uns dann ca. eine Stunde vom Winzer vieles Über Wein, Weingut, Gebäude und einiges mehr am Weingut Piedmont erzählen lassen. Super spannend, viel Historie und ein sehr schönes Anwesen, welches vom ihm allein mit einer Halbtagskraft und zum Teil vier bis sechs Aushilfen bewirtschaftet wird. Zum Kosten gab es Weißburgunder und Saar-Riesling in verschiedenen Ausprägungen (Kabinett, Lage, Spätlese etc.) Das war sehr aufschlussreich und lecker. Es werden pro Jahr ca. 25.000 Flaschen produziert (also ein eher kleines Weingut) und überwiegend direkt vertrieben. Tendenziell wird die Tochter das Weingut mal übernehmen, ansonsten gäbe es wohl auch immer großes Interesse chinesischer Investoren an Weingütern in dieser Lage.
Anschließend ging es mit dem Rad zurück entlang der Saar und der Mosel, vorbei an Römerbrücke (Teil des Unesco Weltkulturerbes) und der Karl-Marx-Statue (ein Geschenk der Chinesen an die Trierer) zur Porta Nigra nach Trier. 
Nach einer kleinen Erfrischung haben wir die Räder wieder ins Hotel gebracht, uns verpflegt und sind Abend mit dem Zug nochmal von Konz nach Trier gefahren. Eigentlich nur eine Strecke von 3 Zwischenstationen, aber wir sollten später merken, dass auch da noch etwas schief gehen kann…
In Trier hatten wir dann einen interessanten Nachtschwärmerrundgang durch die Stadt. Der führte unter anderem von der Porta Nigra vorbei am Dreikönigshaus über den Marktplatz mit Deutschlands ältester Apotheke hin zum Dom und der Liebfrauenkirche weiter zur Konstantinbasilika und dem kurfürstlichen Palais durch den Palastgarten zum Abschluss hin zu den ehemaligen Kaiserthermen. 
In den ca. anderthalb Stunden gab es viele viele interessante Informationen über diese wirklich alte Stadt. Vermutlich müssen wir uns das eine oder andere nochmal im Detail anschauen. Bis dahin schmunzele ich darüber, dass das ehem. Wohnhaus von Karl Marx heute ausgerechnet einen Euroshop beherbergt.
Karl-Marx-Wohnhaus
Karl-Marx-Wohnhaus
Domplatz mit Liebfrauenkirche
Domplatz mit Liebfrauenkirche
Konstantinbasilika
Konstantinbasilika
Kurfürstliches Palais vom Palastgarten
Kurfürstliches Palais vom Palastgarten
Kaiserthermen
Kaiserthermen
Nach dem kleinen Gewaltmarsch wollten die Füße etwas abkühlen. Das gelang super in der Weinstube Kastelstatt bei entspanntem und gemütlichem Ambiente. Direkt gegenüber der Bischofsresidenz. Der Bischof von Trier, Stephan Ackermann, kam um diese Zeit übrigens auch nach Hause. 
Schließlich ging es zurück zum Bahnhof in den Zug nach Konz. Der wollte leider nicht wie erwartet in Konz Hbf halten. Und nachdem wir Konz-Mitte verpasst hatten fanden wir uns kurz vor Mitternacht plötzlich in Wasserliesch wieder. Glücklicherweise haben uns zwei nette Lokalies in Ihren 5er BMW aufgenommen und nach Konz gefahren. Puh. Danke!
Das waren die ersten Eindrücke aus der Moselregion. Harren wir der Dinge, die noch kommen :)

Kommentar schreiben

Kommentare: 0